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Pro & Contra
Noch heute leiten sich die Bezeichnungen für feine Tweedstoffe von ihrem Herkunftsgebiet ab. Farbe, Muster und Gewicht des Tweeds unterscheiden sich je nach Region.
Der König des Tweed
Bekanntester Vertreter unter den Tweedstoffen ist sicher der Harris Tweed. Der schottische Tweed von den Äußeren Hebriden ist als einziger markenrechtlich geschützt. So dürfen nur auf den Hebriden-Inseln handgewebte Schurwollstoffe als Harris Tweed verkauft werden. Anfangs ist der langlebige Schurwollstoff etwas rau, wird aber mit dem Tragen weicher und passt sich der Körperform seines Trägers an.
Farbenfroher Ire
Tweedstoffe aus Donegal-Garn stammen aus dem gleichnamigen County im Norden der Republik Irland. Charakteristisch für den irischen Tweed sind die farbigen Noppen (Slubs), die dem Tweed seinen lebendigen und farbenfrohen Look verleihen. Anders als der Harris Tweed aus Schottland werden die irischen Tweeds nicht mehr ausschließlich von Hand gewebt.
Gentleman-Tweed
Der englische Tweed aus Yorkshire ist etwas leichter und feiner als seine Cousins aus Schottland und Irland. Seine glattere Oberfläche macht den Yorkshire Tweed zum idealen Kandidaten für elegantere Sakkos und Anzüge.
Leicht & warm
Shetlands Schafe sind für ihre außergewöhnlich weiche und fein gekräuselte Wolle bekannt. Daher ist der daraus gewebte Shetland Tweed leichter und weicher als die meisten anderen Tweedqualitäten. Ebenso wie die Shetland-Pullover bietet er trotz seines geringen Gewichts eine hervorragende Wärmeisolierung.
Die vielleicht größte Angst moderner Tweed-Liebhaber ist es, altmodisch oder deplatziert zu wirken. Im 21. Jahrhundert sind die Assoziationen, die mit klassischer Tweedmode verbunden werden, meist negativ: britische Landadelige, kauzige Professoren oder gar Literaturgestalten wie Sherlock Holmes. Sie verkennen, dass Tweedkleidung heute vielseitiger ist als je zuvor. Der Schlüssel für moderne Tweed Styles liegt darin, den rustikalen Stoff in einen modernen Kontext zu setzen. Britinnen und Briten lieben es, traditionelle Styling-Regeln zu brechen.
Vier Grundprinzipien
1. Die perfekte Passform ist nicht verhandelbar.
Nichts lässt Sie älter aussehen als ein Tweedsakko mit einem sackartigen, kastenförmigen Schnitt, wie er in den 1960er und 70er Jahren populär war. Ein moderner Look erfordert eine zeitgemäße, schlanke Silhouette, die der eigenen Körperform schmeichelt, ohne einzuengen. Die Schultern sollten sauber anliegen, die Taille leicht akzentuiert sein und die Ärmel die richtige Länge haben. Ein gut sitzendes Sakko ist die Grundlage für jedes gelungene Outfit.
2. Dem “Kostüm-Effekt” vorbeugen:
Sie wirken sehr schnell verkleidet, wenn Sie Sakko, Hose und Weste aus Tweed mit einer Tweedmütze kombinieren. Dieser sehr traditionelle Look mit schweren Anzugschuhen wie Brogues wirkt natürlich sehr steif und aus der Zeit gefallen. Kombinieren Sie nie mehr als zwei Tweedteile. Ein moderner Ansatz bricht mit der stilistischen Konformität. Hier wird das Tweed-Stück zum Highlight des ansonsten eher lässigen Outfits. Der Kontrast zwischen dem rustikalen Tweedstoff und glatten modernen Materialien erzeugt Spannung.
3. Die Kunst des Layering mit Tweed
Tweed mit seiner klassischen Struktur ist ein optisch und haptisch stark präsenter Stoff. Damit Ihr Outfit nicht überladen wirkt, sollten Sie zu ruhigeren, glatteren Materialien greifen. Ein feines Baumwoll-T-Shirt, die schlichte Chinohose, glatter Denim oder ein dünner Merinopullover bilden den perfekten Gegenpol zur rauen Textur des Tweeds. Diese Begleiter lassen den Tweed im Layering Look umso mehr zur Geltung kommen.
4. Das Schuhwerk bestimmt den Look
Die Wahl der Schuhe entscheidet maßgeblich über die stilistische Aussage der Tweed-Kombi. Unfehlbarer Klassiker: robuste Lederschuhe, die auch zum Anzug gut aussehen würden. Braune Brogues oder Budapester mit der charakteristischen Lochverzierung unterstreichen den klassischen Look. Desert oder Chelsea Boots aus Wildleder unterstreichen den modernen Brit-Chic-Charakter des Tweed.
Sneaker zu Tweed?
Dynamischer und gewagter wirken Sneaker. Aber es müssen die richtigen Sneaker sein. Sonst überschattet der moderne Athleisure Look den stilvollen Tweed. Minimalistische Leder-Sneaker in neutralen Farben sind hier die Lösung. Der klassische Retro-Chic von Gola und Robertson Natural harmoniert perfekt zu den klassischen Naturtönen der Tweedmode. Diese Sneaker-Modelle schaffen einen sauberen, aufgeräumten Kontrast, ohne mit dem Tweed zu konkurrieren.
Vermeiden Sie klobige, bunte Schuhe mit Plateausohlen oder allzu sportive Laufschuhe. Die angesagten „Dad-Sneaker“ oder große laute Logos harmonieren nicht zum British Understatement, für den Tweedkleidung steht. Für eine erfolgreiche Kombination sollte der Rest des Looks genauso lässig wirken wie die Sneaker. Also kein Hemd mit Krawatte und keine Anzughose. Hier wirkt der Sneaker deplatziert, weil er das formelle Outfit zerstört.
Wenn Sie auch im Sommer auf feine Tweedstoffe nicht verzichten wollen, dann sind Tweedgewebe aus Seide und Wolle genau das Richtige. Schon ein kleiner Seiden- oder Leinenanteil macht den Schurwolltweed sommertauglich. Der „Tropical Tweed“ oder Sommertweed hat ein geringeres Gewicht zwischen 300 und 400 Gramm, wie feine Lambswool. Besonders für diejenigen, die den Knittereffekt von Leinen nicht schätzen, sind diese Sommerblazer eine stilvolle Alternative. Diese leichteren Varianten bieten die charakteristische Tweed-Optik, sind aber deutlich atmungsaktiver und für ein breiteres Temperaturspektrum geeignet.
Ein Leben lang Freude
Ein Kleidungsstück aus Tweed ist eine Anschaffung für viele Jahre, oft sogar für Generationen. Mit der richtigen Pflege bewahrt es seine einzigartige Schönheit und Form. Wir haben die wichtigsten Empfehlungen für Sie zusammengestellt:
Die wichtigste Regel zuerst: Konfektionierte Tweed-Kleidungsstücke wie Sakkos, Blazer oder Mäntel gehören niemals in die Waschmaschine.
Offizielle Empfehlung in unserem Onlineshop ist die chemische Reinigung oder sogar Schonreinigung. Dies gilt besonders für stark strukturierte Kleidungsstücke wie Sakkos und Blazer. Grund dafür ist weniger der Tweed-Stoff selbst als die komplexe innere Konstruktion: Einlagen im Revers, Schulterpolster und das Futter können bei Kontakt mit Wasser ihre Form verlieren, schrumpfen oder Blasen werfen. Die Passform und sorgfältig gearbeitete Silhouette wären dauerhaft beeinträchtigt. Eine chemische Reinigung umgeht dieses Risiko, da sie mit Lösungsmitteln anstelle von Wasser arbeitet.
Bei Flecken ist schnelles Handeln entscheidend. Tupfen Sie die betroffene Stelle sofort vorsichtig ab, reiben Sie niemals. Durch Reiben arbeitet sich der Schmutz nur tiefer ins Gewebe ein. Testen Sie einen speziellen Woll-Fleckenentferner immer zuerst an einer unauffälligen Stelle, zum Beispiel an der Innenseite des Saums.
Für die Langlebigkeit des Tweeds ist die richtige Lagerung entscheidend. Größte Gefahr geht von Kleidermotten aus. Ihre Larven ernähren sich von den Keratinfasern der Schurwolle.
Einige Tweedstoffe, insbesondere jene aus robusterer Schurwolle, können sich bei direktem Hautkontakt kratzig anfühlen.
Charakteristisch für die traditionellen Tweedstoffe sind die schönen Melange-Garne, die dem Gewebe seine unverkennbare Farbgebung verleihen. Sie beeinflussen die Optik und Haptik des Tweeds. Die Wollgarne werden in einem aufwändigen Verfahren gefärbt. Ungefärbte und gefärbte Fasern werden sorgfältig gemischt. Jeder Tweedweber hat sein eigenes Rezept für die Färbung der Tweedgarne. Entscheidend für die Stärke und Elastizität des Tweedgewebes ist die Drehung des Garns beim Spinnen. Tweed wird im Gegensatz zum Feinstrick aus grobem, locker gesponnenem Garn hergestellt. Es verleiht dem Schurwoll-Tweed seinen charakteristischen Look. Die klassischen Tweedmuster wie Fischgrat, Glencheck, Hahnentritt und das Schottenkaro entstehen beim Weben der Tweedstoffe.
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Die besonders weiche Haptik der Tweedgewebe von Abraham Moon & Sons überzeugt seit fast 200 Jahren Kundinnen und Kunden weltweit.
Mit seinen irischen Tweedstoffen verbindet Magee of Donegal traditionelle Handwerkskunst und aufregende zeitgenössische Designs.
Der Tweed aus Oldham, Lancashire kommt ohne Azofarbstoffe aus. Mallalieus of Delph legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und recycelt überschüssige Produktionsmengen.
Die Entstehung einer britischen Legende
Kaum ein Stoff hat eine so faszinierende Wandlung durchlaufen wie der britische Tweed. Von den rauen schottischen Highlands in die eleganten Pariser Salons und schließlich als fester Bestandteil der Garderobe stilbewusster Menschen weltweit. Die Art, wie Tweed getragen und kombiniert wird, spiegelt stets den Geschmack der Zeit.
Ursprünglich wurde das robuste und wetterfeste Tweedgewebe von schottischen Bauern und Fischern getragen. Ein reines Funktionsmaterial ähnlich dem amerikanischen Denim. Seinen gesellschaftlichen Aufstieg verdankte Tweed wie Tartan der Vorliebe Queen Victorias für alles Schottische. Als sie und ihr Ehemann Prinz Albert Schloss Balmoral in Schottland erwarben, entfachte ihre Begeisterung für die schottische Kultur eine wahre Mode unter Englands Adeligen. In Anlehnung an die Tartans der schottischen Clans wünschte sich bald jede Familie mit Landsitz im Norden einen eigenen, unverwechselbaren Tweed. So entstand die Verbindung der britischen Checks mit Tweedkleidung. Der „Estate Tweed“ war geboren. Tweedkleidung war zum Symbol für den aristokratischen Lebensstil auf dem Land geworden. Und gehörte nun untrennbar zur Jagd- und Freizeitkleidung der Oberschicht.
Tweed meets Pariser Chic
Doch wie gelang dem rustikalen Stoff aus Schottland der Sprung von der englischen Jagdgesellschaft in die Pariser Modewelt? Wieder war es eine Frau, die den schottischen Kleidungsstil für sich entdeckte. In den 1920er Jahren erkannte Coco Chanel das modische Potential des Tweed. Sie befreite die Tweedkleidung von ihrem reinen Outdoor-Image und ließ Tweed in leichteren Qualitäten weben. Fortan trug das Wollgewebe mit seiner interessanten Struktur zum unverwechselbaren Stil des ikonischen Chanel-Kostüms bei. Plötzlich war Tweed mit Hahnentrittmuster der Inbegriff für eine neue, stilvolle und emanzipierte Weiblichkeit – perfekt für formelle Anlässe und den eleganten Auftritt in der Stadt.
Tweed im urbanen Alltag
Natürlich endet die Evolution des Tweed hier noch lange nicht. Im Späten 20. Jahrhundert interpretierten moderne britische Designer wie Vivienne Westwood und Alexander McQueen den Klassiker radikal neu. Westwoods verlieh dem klassischen Stoff mit figurbetonten Schnitten eine rebellische Note. McQueen feierte das schottische Erbe des Tweed und kreierte avantgardistische Tweedmode mit klassischen Schottenkaromustern.
Parallel zur Haute Couture entwickelte sich die Alltagsmode weiter. Tweed hatte nun endgültig sein verstaubtes Image abgelegt. Moderne, urbane Tweedmode ist leichter, wird in leuchtenden Farben gewebt und schafft den Spagat zwischen formeller und Freizeitkleidung. Mischgewebe mit Baumwolle, Leinen oder Kaschmir bieten exzellenten Tragekomfort. Innovative Tweedgewebe mit Wachsbeschichtung betonen den Outdoorcharakter der klassischen Tweedjacke und beweisen: Tweed ist vielseitiger denn je. Vom klassischen Tweedjacket für festliche und formelle Anlässe, über Alltagsmode mit Tweedblazer und -Sakko bis hin zu Freizeit- und Outdoorkleidung mit dem Fieldjacket aus Tweed.