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Mode aus englischem Tweed

Der Stoff der englischen Aristokraten

British Tweed

Wenn es einen Stoff gibt, der wie kein anderer für britische Tradition und Langlebigkeit steht, dann ist es Tweed. Ursprünglich geschaffen, um dem rauen Wetter in den schottischen Highlands zu trotzen, hat er sich zum Inbegriff des klassischen Kleidungsstils entwickelt. Vivienne Westwood schätzte Tweedstoffe, wegen ihrer besonderen Qualität und Textur. Ein Kleidungsstück aus Tweed, insbesondere aus Harris Tweed, wird oft als eine Investition fürs Leben betrachtet – ein Erbstück, das Charakter entwickelt. Doch die Sorge, in Tweed altmodisch, verkleidet oder wie eine Karikatur des „britischen Gentlemans“ zu wirken, hält viele davon ab, den Stoff in ihre Garderobe zu integrieren. Erfahren Sie, wie Sie Tweed stilvoll und modern kombinieren und was Sie bei der Pflege beachten sollten.

Pro & Contra

Positive & negative Eigenschaften von Tweed

  • Tweed aus reiner Schurwolle ist extrem widerstandsfähig gegen Abrieb und Pilling.
  • Englische und schottische Tweed-Weber nutzen noch natürliche und umweltfreundliche Färbemethoden.
  • Der dicht gewebte Tweedstoff ist wasserabweisend, formbeständig und knitterarm.
  • Das Wollwachs Lanolin bildet einen Schutzfilm und macht Tweedwolle weniger anfällig für Schmutz.
  • Das Streichgarngewebe ist eine elegante Alternative zur Outdoormode aus Wollwalk oder Fleece.
  • Schurwolle ist vollständig biologisch abbaubar und hinterlässt keine schädlichen Mikroplastikpartikel.
  • Tweedkleidung ist pflegeleicht, meist reicht schon das Auslüften.
  • Tweedkleidung kann in milderen Klimazonen und geheizten Räumen schnell unangenehm warm sein.
  • Das charakteristische, schwere Gewicht kann als unangenehm und die Schurwolle als kratzig empfunden werden.
  • Die Wetterfestigkeit von Tweed ist nicht überragend, Tweedwolle ist wasserabweisend, aber nicht wasserdicht.
  • Einen leichten Regenschauer und Nieselregen übersteht Tweedkleidung, braucht aber lange zum Trocknen.
  • Tweedstoffe und reine Tweedwesten lassen sich von Hand waschen, aber aufwändige Sakkos und Blazer müssen in die Reinigung.

Tweedqualitäten

Noch heute leiten sich die Bezeichnungen für feine Tweedstoffe von ihrem Herkunftsgebiet ab. Farbe, Muster und Gewicht des Tweeds unterscheiden sich je nach Region.

Harris Tweed

Der König des Tweed

Bekanntester Vertreter unter den Tweedstoffen ist sicher der Harris Tweed. Der schottische Tweed von den Äußeren Hebriden ist als einziger markenrechtlich geschützt. So dürfen nur auf den Hebriden-Inseln handgewebte Schurwollstoffe als Harris Tweed verkauft werden. Anfangs ist der langlebige Schurwollstoff etwas rau, wird aber mit dem Tragen weicher und passt sich der Körperform seines Trägers an.

Donegal Tweed

Farbenfroher Ire

Tweedstoffe aus Donegal-Garn stammen aus dem gleichnamigen County im Norden der Republik Irland. Charakteristisch für den irischen Tweed sind die farbigen Noppen (Slubs), die dem Tweed seinen lebendigen und farbenfrohen Look verleihen. Anders als der Harris Tweed aus Schottland werden die irischen Tweeds nicht mehr ausschließlich von Hand gewebt. 

Yorkshire Tweed

Gentleman-Tweed

Der englische Tweed aus Yorkshire ist etwas leichter und feiner als seine Cousins aus Schottland und Irland. Seine glattere Oberfläche macht den Yorkshire Tweed zum idealen Kandidaten für elegantere Sakkos und Anzüge.

Shetland-Tweed

Leicht & warm

Shetlands Schafe sind für ihre außergewöhnlich weiche und fein gekräuselte Wolle bekannt. Daher ist der daraus gewebte Shetland Tweed leichter und weicher als die meisten anderen Tweedqualitäten. Ebenso wie die Shetland-Pullover bietet er trotz seines geringen Gewichts eine hervorragende Wärmeisolierung.

Tweed modern kombinieren

Die vielleicht größte Angst moderner Tweed-Liebhaber ist es, altmodisch oder deplatziert zu wirken. Im 21. Jahrhundert sind die Assoziationen, die mit klassischer Tweedmode verbunden werden, meist negativ: britische Landadelige, kauzige Professoren oder gar Literaturgestalten wie Sherlock Holmes. Sie verkennen, dass Tweedkleidung heute vielseitiger ist als je zuvor. Der Schlüssel für moderne Tweed Styles liegt darin, den rustikalen Stoff in einen modernen Kontext zu setzen. Britinnen und Briten lieben es, traditionelle Styling-Regeln zu brechen.

So wirken Sie dem "Altherren-Look" entgegen

Vier Grundprinzipien

1. Die perfekte Passform ist nicht verhandelbar. 

Nichts lässt Sie älter aussehen als ein Tweedsakko mit einem sackartigen, kastenförmigen Schnitt, wie er in den 1960er und 70er Jahren populär war. Ein moderner Look erfordert eine zeitgemäße, schlanke Silhouette, die der eigenen Körperform schmeichelt, ohne einzuengen. Die Schultern sollten sauber anliegen, die Taille leicht akzentuiert sein und die Ärmel die richtige Länge haben. Ein gut sitzendes Sakko ist die Grundlage für jedes gelungene Outfit.

2. Dem “Kostüm-Effekt” vorbeugen:

Sie wirken sehr schnell verkleidet, wenn Sie Sakko, Hose und Weste aus Tweed mit einer Tweedmütze kombinieren. Dieser sehr traditionelle Look mit schweren Anzugschuhen wie Brogues wirkt natürlich sehr steif und aus der Zeit gefallen. Kombinieren Sie nie mehr als zwei Tweedteile. Ein moderner Ansatz bricht mit der stilistischen Konformität. Hier wird das Tweed-Stück zum Highlight des ansonsten eher lässigen Outfits. Der Kontrast zwischen dem rustikalen Tweedstoff und glatten modernen Materialien erzeugt Spannung. 

3. Die Kunst des Layering mit Tweed

Tweed mit seiner klassischen Struktur ist ein optisch und haptisch stark präsenter Stoff. Damit Ihr Outfit nicht überladen wirkt, sollten Sie zu ruhigeren, glatteren Materialien greifen. Ein feines Baumwoll-T-Shirt, die schlichte Chinohose, glatter Denim oder ein dünner Merinopullover bilden den perfekten Gegenpol zur rauen Textur des Tweeds. Diese Begleiter lassen den Tweed im Layering Look umso mehr zur Geltung kommen.

4. Das Schuhwerk bestimmt den Look

Die Wahl der Schuhe entscheidet maßgeblich über die stilistische Aussage der Tweed-Kombi. Unfehlbarer Klassiker: robuste Lederschuhe, die auch zum Anzug gut aussehen würden. Braune Brogues oder Budapester mit der charakteristischen Lochverzierung unterstreichen den klassischen Look. Desert oder Chelsea Boots aus Wildleder unterstreichen den modernen Brit-Chic-Charakter des Tweed. 

Sneaker zu Tweed?

Dynamischer und gewagter wirken Sneaker. Aber es müssen die richtigen Sneaker sein. Sonst überschattet der moderne Athleisure Look den stilvollen Tweed. Minimalistische Leder-Sneaker in neutralen Farben sind hier die Lösung. Der klassische Retro-Chic von Gola und Robertson Natural harmoniert perfekt zu den klassischen Naturtönen der Tweedmode. Diese Sneaker-Modelle schaffen einen sauberen, aufgeräumten Kontrast, ohne mit dem Tweed zu konkurrieren. 

Vermeiden Sie klobige, bunte Schuhe mit Plateausohlen oder allzu sportive Laufschuhe. Die angesagten „Dad-Sneaker“ oder große laute Logos harmonieren nicht zum British Understatement, für den Tweedkleidung steht. Für eine erfolgreiche Kombination sollte der Rest des Looks genauso lässig wirken wie die Sneaker. Also kein Hemd mit Krawatte und keine Anzughose. Hier wirkt der Sneaker deplatziert, weil er das formelle Outfit zerstört. 

Sommer-Tweed

Wenn Sie auch im Sommer auf feine Tweedstoffe nicht verzichten wollen, dann sind Tweedgewebe aus Seide und Wolle genau das Richtige. Schon ein kleiner Seiden- oder Leinenanteil macht den Schurwolltweed sommertauglich. Der „Tropical Tweed“ oder Sommertweed hat ein geringeres Gewicht zwischen 300 und 400 Gramm, wie feine Lambswool. Besonders für diejenigen, die den Knittereffekt von Leinen nicht schätzen, sind diese Sommerblazer eine stilvolle Alternative. Diese leichteren Varianten bieten die charakteristische Tweed-Optik, sind aber deutlich atmungsaktiver und für ein breiteres Temperaturspektrum geeignet.
 

Die richtige Tweed Pflege

Ein Leben lang Freude

Ein Kleidungsstück aus Tweed ist eine Anschaffung für viele Jahre, oft sogar für Generationen. Mit der richtigen Pflege bewahrt es seine einzigartige Schönheit und Form. Wir haben die wichtigsten Empfehlungen für Sie zusammengestellt:

Grundregel Nr. 1: Wasser bei Sakkos und Mänteln meiden

Die wichtigste Regel zuerst: Konfektionierte Tweed-Kleidungsstücke wie Sakkos, Blazer oder Mäntel gehören niemals in die Waschmaschine

Offizielle Empfehlung in unserem Onlineshop ist die chemische Reinigung oder sogar Schonreinigung. Dies gilt besonders für stark strukturierte Kleidungsstücke wie Sakkos und Blazer. Grund dafür ist weniger der Tweed-Stoff selbst als die komplexe innere Konstruktion: Einlagen im Revers, Schulterpolster und das Futter können bei Kontakt mit Wasser ihre Form verlieren, schrumpfen oder Blasen werfen. Die Passform und sorgfältig gearbeitete Silhouette wären dauerhaft beeinträchtigt. Eine chemische Reinigung umgeht dieses Risiko, da sie mit Lösungsmitteln anstelle von Wasser arbeitet.  

Das tägliche Auffrischen

  • Gerüche entfernen: Die wirksamste und schonendste Methode, um Gerüche zu entfernen, ist ausgiebiges Lüften an der frischen Luft. Hängen Sie das Kleidungsstück für ein bis zwei Tage nach draußen – idealerweise an einem trockenen, aber bewölkten Tag, um ein Ausbleichen der Farben durch direkte Sonneneinstrahlung zu verhindern.
  • Form wiederherstellen: Dampf ist der beste Freund Ihres Tweeds. Er entfernt nicht nur schonend Falten, sondern frischt auch die Wollfasern auf und hilft ihnen, in ihre ursprüngliche Form zurückzufinden. Ein Handdampfglätter (Steamer) ist hierfür ideal. Alternativ können Sie das Sakko ins Badezimmer hängen, während Sie heiß duschen.

Flecken richtig behandeln

Bei Flecken ist schnelles Handeln entscheidend. Tupfen Sie die betroffene Stelle sofort vorsichtig ab, reiben Sie niemals. Durch Reiben arbeitet sich der Schmutz nur tiefer ins Gewebe ein. Testen Sie einen speziellen Woll-Fleckenentferner immer zuerst an einer unauffälligen Stelle, zum Beispiel an der Innenseite des Saums.

Die richtige Lagerung & Mottenschutz

Für die Langlebigkeit des Tweeds ist die richtige Lagerung entscheidend. Größte Gefahr geht von Kleidermotten aus. Ihre Larven ernähren sich von den Keratinfasern der Schurwolle. 

  • Sauber lagern: Lagern Sie getragene Kleidung niemals für längere Zeit ohne vorherige Reinigung. Schweiß, Hautschuppen und unsichtbare Speisereste locken die Mottenlarven an. Idealerweise lagern Sie Tweed genauso wie lange haltbare Lebensmittel: kühl, trocken und dunkel.
  • Richtig aufhängen: Damit Tweedblazer und Co. schön in Form bleiben, sollten sie auf breiten Kleiderbügeln aus Holz mit Polsterung aufgehängt werden. Dünne Drahtbügel führen zu unschönen Verformungen der Schulterpartie.
  • Schutzhüllen: Atmungsaktive Kleidersäcke aus Baumwolle oder Leinen halten Staub und Motten fern. Plastikhüllen behindern die Luftzirkulation und schließen Feuchtigkeit ein, was Schimmel entstehen lässt.
  • Natürlicher Mottenschutz: Aromatisches Öl, auf Zederholz geträufelt oder Säckchen mit getrocknetem Lavendel, Rosmarin oder Nelken helfen, Motten fernzuhalten. Denken Sie daran, diese alle paar Monate aufzufrischen, denn die Motten gewöhnen sich an den Geruch. 

Sanfte Methoden für kratzigen Tweed

Einige Tweedstoffe, insbesondere jene aus robusterer Schurwolle, können sich bei direktem Hautkontakt kratzig anfühlen. 

  • Die sicherste Methode: Eintragen. Mit der Zeit und durch die Bewegung wird der feste Tweedstoff ganz von allein weicher und geschmeidiger. Mit etwas Geduld passt sich der Tweed an seinen Träger oder die Trägerin an.
  • Für unstruktierte Tweedprodukte wie Decken: Methoden wie eine Essig-Spülung oder eine Kur mit Haarspülung können helfen, die Fasern zu glätten. 
TIPP

Warnung: Diese Wasserbäder sind ausschließlich für einfache Tweed-Textilien ohne Futter oder feste Form geeignet. Bei einem Sakko, Blazer oder Tweedmantel würden sie die Struktur beschädigen!

Wie wird Tweed hergestellt?

Charakteristisch für die traditionellen Tweedstoffe sind die schönen Melange-Garne, die dem Gewebe seine unverkennbare Farbgebung verleihen. Sie beeinflussen die Optik und Haptik des Tweeds. Die Wollgarne werden in einem aufwändigen Verfahren gefärbt. Ungefärbte und gefärbte Fasern werden sorgfältig gemischt. Jeder Tweedweber hat sein eigenes Rezept für die Färbung der Tweedgarne. Entscheidend für die Stärke und Elastizität des Tweedgewebes ist die Drehung des Garns beim Spinnen. Tweed wird im Gegensatz zum Feinstrick aus grobem, locker gesponnenem Garn hergestellt. Es verleiht dem Schurwoll-Tweed seinen charakteristischen Look. Die klassischen Tweedmuster wie Fischgrat, Glencheck, Hahnentritt und das Schottenkaro entstehen beim Weben der Tweedstoffe.

TIPP

Echten Tweed erkennen Sie an seinem hohen Stoffgewicht (560 Gramm pro Meter). Zum Vergleich: Lammwolle ist mit knapp 400 Gramm wesentlich leichter.

Ein Tweedsakko aus reiner Schurwolle ist schwerer und vor allem auch robuster als ein Sakko aus einem Wollgemisch mit künstlichen Fasern wie Polyester. 

 

 

Great Britain's Finest

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John Hanly arbeitet nur mit irischen Webern zusammen, die seinen hohen ethischen und ökologischen Ansprüchen genügen. 

Die besonders weiche Haptik der Tweedgewebe von Abraham Moon & Sons überzeugt seit fast 200 Jahren Kundinnen und Kunden weltweit. 

Mit seinen irischen Tweedstoffen verbindet Magee of Donegal traditionelle Handwerkskunst und aufregende zeitgenössische Designs. 

Der Tweed aus Oldham, Lancashire kommt ohne Azofarbstoffe aus. Mallalieus of Delph legt großen Wert auf Nachhaltigkeit und recycelt überschüssige Produktionsmengen.

Tweed-Tradition

Die Entstehung einer britischen Legende

Kaum ein Stoff hat eine so faszinierende Wandlung durchlaufen wie der britische Tweed. Von den rauen schottischen Highlands in die eleganten Pariser Salons und schließlich als fester Bestandteil der Garderobe stilbewusster Menschen weltweit. Die Art, wie Tweed getragen und kombiniert wird, spiegelt stets den Geschmack der Zeit.

Vom Arbeiterstoff zur Kleidung des Landadels

Ursprünglich wurde das robuste und wetterfeste Tweedgewebe von schottischen Bauern und Fischern getragen. Ein reines Funktionsmaterial ähnlich dem amerikanischen Denim. Seinen gesellschaftlichen Aufstieg verdankte Tweed wie Tartan der Vorliebe Queen Victorias für alles Schottische. Als sie und ihr Ehemann Prinz Albert Schloss Balmoral in Schottland erwarben, entfachte ihre Begeisterung für die schottische Kultur eine wahre Mode unter Englands Adeligen. In Anlehnung an die Tartans der schottischen Clans wünschte sich bald jede Familie mit Landsitz im Norden einen eigenen, unverwechselbaren Tweed. So entstand die Verbindung der britischen Checks mit Tweedkleidung. Der „Estate Tweed“ war geboren. Tweedkleidung war zum Symbol für den aristokratischen Lebensstil auf dem Land geworden. Und gehörte nun untrennbar zur Jagd- und Freizeitkleidung der Oberschicht.

TIPP

"Tweed is perhaps the most quintessentially British fabric, a marriage of ruggedness and elegance. It speaks to the British love of country life and their skill at making style a part of everyday practicality."

Alan Fusser, britischer Designer 

Tweed meets Pariser Chic

Tweed wird feminin

Doch wie gelang dem rustikalen Stoff aus Schottland der Sprung von der englischen Jagdgesellschaft in die Pariser Modewelt? Wieder war es eine Frau, die den schottischen Kleidungsstil für sich entdeckte. In den 1920er Jahren erkannte Coco Chanel das modische Potential des Tweed. Sie befreite die Tweedkleidung von ihrem reinen Outdoor-Image und ließ Tweed in leichteren Qualitäten weben. Fortan trug das Wollgewebe mit seiner interessanten Struktur zum unverwechselbaren Stil des ikonischen Chanel-Kostüms bei. Plötzlich war Tweed mit Hahnentrittmuster der Inbegriff für eine neue, stilvolle und emanzipierte Weiblichkeit – perfekt für formelle Anlässe und den eleganten Auftritt in der Stadt.

TIPP

"Tweed has such depth and character. It’s rugged and practical, yet it’s also incredibly sophisticated. It’s part of British culture, a fabric that’s truly alive."

Vivienne Westwood, britische Designerin

Modern Tweed Fashion

Tweed im urbanen Alltag

Natürlich endet die Evolution des Tweed hier noch lange nicht. Im Späten 20. Jahrhundert interpretierten moderne britische Designer wie Vivienne Westwood und Alexander McQueen den Klassiker radikal neu. Westwoods verlieh dem klassischen Stoff mit figurbetonten Schnitten eine rebellische Note. McQueen feierte das schottische Erbe des Tweed und kreierte avantgardistische Tweedmode mit klassischen Schottenkaromustern.

Parallel zur Haute Couture entwickelte sich die Alltagsmode weiter. Tweed hatte nun endgültig sein verstaubtes Image abgelegt. Moderne, urbane Tweedmode ist leichter, wird in leuchtenden Farben gewebt und schafft den Spagat zwischen formeller und Freizeitkleidung. Mischgewebe mit Baumwolle, Leinen oder Kaschmir bieten exzellenten Tragekomfort. Innovative Tweedgewebe mit Wachsbeschichtung betonen den Outdoorcharakter der klassischen Tweedjacke und beweisen: Tweed ist vielseitiger denn je. Vom klassischen Tweedjacket für festliche und formelle Anlässe, über Alltagsmode mit Tweedblazer und -Sakko bis hin zu Freizeit- und Outdoorkleidung mit dem Fieldjacket aus Tweed.

TIPP

Tweed oder Tweel?

Wie der Stoff zu seinem Namen kam

Vielleicht ist das nur gut erfunden, aber angeblich heißt Tweed, der britischste aller Stoffe, in Wirklichkeit „tweel”, zu Deutsch „Twill”. Laut der Legende konnte ein Londoner Kaufmann um 1830 die Schrift auf der Rechnung nicht lesen und meinte, das Material sei nach dem schottischen Fluss Tweed benannt. Seitdem trägt der Wollstoff, der wie geschaffen ist fürs britische Klima, diesen Namen.