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Schottische Tartans

VOM CLAN- ZUM FIRMEN-TARTAN

Tartans sind Webmuster für karierte Wollstoffe. Die verschiedenen Karomuster – Sett genannt – entstehen durch ineinander verwebte Ober- und Unterkaros in verschiedenen Farben. Das erste offizielle Scottish Register of Tartans wurde 1815 angelegt. Seitdem werden die Tartanmuster bestimmten schottischen Clans zugeordnet. Ältester "Uniform-Tartan" ist der Black Watch. Ursprünglich nur auf historischen schottischen Kleidungsstücken wie Kilts und Plaids findet sich das "Schottenkaro" oder "Schottenmuster" heute nicht nur auf Mode aus Schottland.

Zwei der bekanntesten historischen Tartanmuster sind der Royal Stewart Tartan in leuchtend roter Farbe und der Black Watch Tartan in Dunkelgrün und Dunkelblau. Sie müssen übrigens nicht unbedingt Clanmitglied sein, um einen dieser Tartans tragen zu dürfen. Nur wenige Tartans sind Clanchefs oder der Königsfamilie vorbehalten. Neuestes Beispiel: der für King Charles III. entworfene Tartan. Er darf nur vom englischen König hochstpersönlich getragen werden. Neben diesen historischen Clan-Tartans gibt es aus jüngerer Zeit auch Schottenmuster britischer Firmen wie Barbour

Schottlands ältester Tartanstoff

Der älteste Karostoff, der in Schottland gefunden wurde, stammt aus römischer Zeit. Der "Falkirk Tartan" wurde um 300 n. Chr. gewebt und zeigt ein Hahnentrittmuster. Doch der älteste Tartanstoff ist der "Glen-Affric-Tartan" aus dem 16. oder 17. Jahrhundert. Im Gegensatz zum "unechten" Falkirk Tartan zeigt dieser Tartanstoff schon die charakteristischen Ober- und Unterkaros in vier Farben. Obwohl der Chisholm Clan das Gebiet um Glen Affric kontrollierte, lässt sich der Glen-Affric-Tartan in den Farben Grün, Braun, Rot und Gelb heute keinem schottischen Clan zuordnen. 

Die ältesten Tartanstoffe kamen aus verschiedenen Regionen und wurden vermutlich von lokalen Webern gefertigt. Die Karomuster und Webarten unterschieden sich von Region zu Region und Familien des gleichen Distrikts kleideten sich damals in denselben Tartans. Auch heute gibt es neben den Clantartans noch regionale Muster wie den Edinburgh Tartan. Vielfarbige Tartans waren übrigens ein Zeichen von Reichtum. Arme Schotten trugen einfarbige und einfach karierte Stoffe.

Das Highland Dress als Zeichen der Rebellion

Eng verbunden ist das Schottenkaro mit dem Kampf um die schottische Unabhängigkeit. Als Symbol der Rebellen wurde das "Highland Dress" 1746 mit dem "Dress Act" verboten. Das Verbot war Teil des Versuchs, die Highland-Kultur und eine eigenständige schottische Identität zu unterdrücken. Erst vierzig Jahre später war Tartan und Kilt tragen wieder erlaubt. Im 19. Jahrhundert erschien Tartan zum ersten Mal als modisches Accessoire der englischen und schottischen Oberschicht. Tartanstoffe waren das modische Accessoire der Stunde. Sogar Queen Victoria trug ein Tartan Plaid. 

Tartan heute: Punkmode & Highland Games

Im 20. Jahrhundert wurden Tartans von der Mode neu entdeckt. Die Modedesignerin Vivienne Westwood steht mit ihrer stilvollen Punkmode für ein Revieval des Schottenkaros. Tartans und kiltähnliche Röcke im leuchtenden Royal Stewart Tartan finden sich in fast jeder neuen Kollektion. Auch der Tartan Day, der in Nordamerika am 6. April, in Australien und Neuseeland am 1. Juli gefeiert wird, bietet für viele Schotten im Ausland einen Anlass Tartanmode zu tragen. Das Datum ist übrigens nicht zufällig gewählt. Am 6. April 1320 wurde mit der "Declaration of Abroath" die erste schottische Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet. Das zweite Datum ist nicht weniger symbolträchtig. Am 1. Juli 1782 wurde, zusammen mit anderen Verboten, der "Dress Act" aufgehoben.

Auch bei den jährlich veranstalteten Highland Games spielt das traditionelle "Highland Dress" eine große Rolle. Teilnehmer und Publikum tragen Kilt und Accessoires wie karierte Socken im Schottenkaro. Bei diesen Sportfesten, die in ganz Schottland stattfinden, feiern die Schotten die Highland-Kultur, die in den sogenannten "Highland Clearances" verfolgt und zum Teil verboten wurde.

Zehn Dinge, die Sie noch nicht über das Schottenmuster wussten:

Nummer 1: Tartan auf dem Mond

Ja der schottische Stoff hat es sogar auf den Mond geschafft. Der Astronaut Alan Bean nahm 1969 ein Stück Tartanstoff mit auf seine Reise zum Mond. Der MacBean Tartan ist natürlich der Clantartan seiner schottischen Vorfahren.

Nummer 2: Woher kommt der Begriff Tartan?

Leider liegt die Herkunft des Tartans im Dunkeln. Erstmals erwähnt wurde der Begriff 1471 als König James III. "tartane" für seine Kleidung orderte. Vermutlich gibt es eine Verbindung zu dem altfranzösischen Wort "tertaine" oder dem spanischen "tiritana". Es beschreibt eine bestimmte Art von Stoff.

Nummer 3: Die erste Farbfotografie

Unglaublich aber wahr, das erste weltweit vorgestellte Farbfoto zeigt eine Tartanschleife. Es wurde zwar nicht von James Clerk Maxwell selbst hergestellt, aber der schottische Physiker bewies 1861 seine Theorie der additiven Farbmischung mit dem Farbfoto des schottischen Erfinders Thomas Sutton.

Nummer 4: Das komplizierteste Schottenkaro

Laut dem schottischen Tartanregister ist der Ogilvie Tartan der Tartanstoff mit den meisten Farbveränderungen. Stolze 96 verschiedene Farbvariationen müssen für diesen Tartanstoff von 1812 gewebt werden. Er ist auch bekannt als Drummond of Strahallan Tartan.

Nummer 5: Nicht nur schottische Tartans

Vielleicht wissen Sie schon, dass es auch irische und kanadische Tartans gibt. Aber war Ihnen bekannt, dass es seit Dezember 2022 auch einen deutschen Tartanstoff gibt? Ein Schottland-Fan aus Krefeld-Uerdingen hat für seine Stadt einen Tartan im offiziellen Tartanregister eintragen lassen. Dafür hat er sich mit einem schottischen Kilthersteller zusammengetan und einen sehr farbenfrohen Tartan in Rot und Blau kreiert. Die Farben des Stadtwappens von Uerdingen wirken zwar nicht besonders traditionell, aber dieser Tartan ist auf jeden Fall einzigartig.

Nummer 6: Tartankilts

Natürlich wissen Sie, dass die beliebten Schottenröcke gerne aus Tartanstoffen hergestellt werden. Aber wussten Sie, dass der Tweed sozusagen in verschiedenen "Gewichtsklassen" angeboten wird? Es gibt den Heavy Tweed mit 16oz und leichte Tweedstoffe, die nur 10oz wiegen. Dazwischen liegen die meisten Tartankilts mit 12 bis 13oz. Eine Unze (oz) entspricht übrigens ungefähr 30 Gramm.

Nummer 7: Tartan & KI

Wer hätte gedacht, dass ein ehemaliger Grafikdesigner aus Abroath den ersten AI Tartan entwickeln würde? Zusammen mit ChatGTP wurde diese überaus symbolische Farbkombination erstellt. Rot steht für die Leidenschaft und Kreativität, die KI-Entwickler antreibt, Marineblau für das Wissen, Grautöne für die Unvoreingenommenheit und den Weg des Lernens mit KI, während Grün auf die Auswirkungen der KI auf die Umwelt verweist. Natürlich darf beim Thema Informatik Zahlensymbolik nicht fehlen. Die Fadenanzahl des Tartans – 42 – verweist auf den Roman von Douglas Adams von 1979, in dem die Zahl als Anwort auf alle Fragen präsentiert wird. Auch der Eintrag ins schottische Tartanregister ist nicht zufällig am 24. Oktober erfolgt. Ist dieses Datum doch der Todestag des amerikanischen Informatikers John McCarthy, der als Gründervater der künstlichen Intelligenz gilt.

Nummer 8: Schottenmuster im Film

Die meisten Filme nutzen, wenn das Kostümdepartment gut recherchiert, historische Tartans aus der Zeitperiode. Im besten Fall sogar den passenden Clantartan, wie bei der aufwendigen Produktion von "Outlander". Aber ganz selten werden Tartanstoffe extra für einen Film kreiert. Wie der Braveheart Tartan für Mel Gibson. Gordon Cavell von Islay Woollen Mill arbeitet mit dem Kostümdesigner des Films zusammen und kreierte den etwas unauffälligen Tartan-Tweed.

Nummer 9: Ein Memorial Tartan

Natürlich will auch Schottland die verstorbene Prinzessin Diana ehren. Und was läge näher als ein Tartanmuster? Das Princess Plaid zeigt eine Variation des Royal Stewart Tartans in den Farben des Union Jack. Es gibt auch eine feminine Variante in Pastelltönen mit Rosa.

Nummer 10: Cartoon Tartan

Nach Filmen, KI und einer verstorbenen Prinzessin erscheint es nicht mehr so abwegig einen Tartan für eine Comicfigur zu erschaffen. In diesem Fall für Oor Wullie aus der Sunday Post. 2010 zum 75. Jubiläum bekam Schottlands berühmteste Comicfigur ihren eigenen Tartanstoff. Sein Design basiert auf dem Black Watch Tartan. Silbergrau steht für den Anglerhut, den Wullie gerne trägt und gelb für das goldene Haar der Comicfigur aus Schottland. Wullie is übrigens ein beliebter Spitzname in Schottland für Jungs, die William heißen.

Die Tartans bei THE BRITISH SHOP

Barbour Tartans

Die Barbour Tartans sind zu einem unverwechselbaren Erkennungszeichen des englischen Traditionslabels geworden. Vom Tartanschal bis zum Tartankleid: ohne das Schottenkaro kommt keine neue Kollektion aus. Die beiden Karomuster Classic und Dress Tartan beruhen – wie auch alle anderen Barbour Tartans – auf dem gleichen Sett. Das Basismuster stammt aus der Grafschaft Ayrshire an der Westküste Schottlands. Aus dieser Gegend kommt die Familie der Firmengründer ursprünglich. 

Neben den zahlreichen Variationen, die Barbour für sein Schottenkaro "erfunden" hat. Gibt es vier Variationen, die sich allgemein auf alle Tartans anwenden lassen. Zwei davon bezeichnen die Farben und ihre verschiedenen Nuancen. Die anderen zwei dienen verschiedenen Anlässen.

Für das Ancient Tartan werden nur pflanzliche Farbstoffe genutzt. Durch diese Naturfarbstoffe entstehen sanfte Farben. Im Gegensatz dazu gibt es bei Mode im Modern Tartan kräftigere und dunklere Farben, dank moderner Färbeprozesse.

Das schon bekannte Dress Tartan zeigt ein helles Tartan Karo, da hier die Basisfarbe durch weiß ersetzt wurde. Diesen hellen Tartan, auch Ausgehtartan genannt, nutzt Barbour für seine Sommermode. Zur Jagd wird der Hunting Tartan getragen. Hier wird die Basisfarbe durch typische Farben der Natur ersetzt: Braun, Blau oder Grün.

Black Watch Tartan

Das Tartan-Muster des Highland-Regiments

Das schottische Erbe findet sich neben den Clan- und Firmentartans auch noch im Militär. So gehört zur Uniform des einzigen schottischen Regiments in der britischen Armee traditionell der Kilt mit Sporran und ein Belted Plaid, wie sie die Highlander trugen. Das Royal Regiment of Scotland oder Highland Regiment trägt den Black Watch Tartan, der auf dem Schottenkaro des Campbell Clans beruht. Dieser war der einflussreichste unter den schottischen Clans. Sein Wahlspruch lautet passenderweise: Ne Obliviscaris (Vergesset nicht). 

Royal Stewart & Balmoral Tartan

Das Tragen von Tartans ist heutzutage in der Regel nicht mehr als ein modisches Statement. Aber ihm haftet immer noch etwas Rebellisches an. Denn die Aufständischen in den schottischen Highlands trugen Tartans und Kilts, wie auch ihr Anführer Prinz Charles, besser bekannt als "Bonnie Prince Charlie". Er trug das Tartan-Muster seines Clans, den roten Stewart Tartan. Die Rebellion der Schotten fand bekanntermaßen ihr blutiges Ende 1746 bei der Schlacht von Culloden, doch die gewebten Karomuster erlebten erst danach ihre allergrößte Popularität.

Seit dem 19. Jahrhundert verbreiteten sich Tartans über ganz Großbritannien. Königin Viktoria war ein großer Fan dieser Karostoffe und richtete ihre schottische Residenz – Balmoral Castle – damit ein. Ihr Gemahl, Prinz Albert, gestaltete 1853 sogar selbst den sogenannten "Balmoral Tartan".  Dieser spezielle Tartan auf grauem Grund wurde zum Haus-Tartan der königlichen Familie: Er darf nur von einem Mitglied des englischen Königshauses getragen werden. Das graue Tartanmuster soll übrigens eine Reminiszenz an den Granit aus der Region Royal Deeside in Aberdeenshire sein. Dort liegt auch Balmoral Castle, die Sommerresidenz der Royals. King Charles III. hat übrigens jetzt auch seinen eigenen Tartanstoff. Der olivgrüne Tartan, der übrigens nur mit Erlaubnis des königlichen Haushalts getragen werden darf, basiert auf dem Balmoral Tartan Dessin und wurde von Lochcarron of Scotland angefertigt.

Tartanmode aus Schottland & England

Zwei schottische Unternehmen und natürlich das englische Traditionslabel Barbour liefern Ihnen Mode und Accessoires im authentischen Schottenkaro.

Die größte Bandbreite an Tartanmode bietet zweifelsohne Barbour. Neben seinen beiden klassischen Tartans, dem Dress und Classic Tartan können Fans der schottischen Karostoffe in nahezu jeder neuen Kollektion auch einen neuen Schottenstoff entdecken.

Wer erstmal nur mit Accessoires beginnen will, sollte sich einen Tartanschal als Eyecatcher zulegen. Mutigere Schottlandfans können Tartanhemden und sogar Kleider und Röcke im Schottenkaro kombinieren.

Tipps wie Sie karierte Mode gekonnt kombinieren erhalten Sie in unserem Ratgeber zur Kombination von Karomustern

Die Tartanschals von Lochcarron of Scotland werden noch vor Ort in Schottland gewebt. Feinste britische Wolle und modernes Design, das auf authentischen Tartanmustern schottischer Clans beruht, zeichnen die Karoschals von Lochcarron aus.

Auch die Karoschals und Plaids von Johnstons of Elgin werden noch in Schottland produziert. Die Mühle in Elgin ist eine der letzten verbliebenen vertikal integrierten Mühlen Schottlands. Jeder einzelne Schritt der Produktion findet innerhalb dieser Mühle statt.

Tartankilts

Der Stoff für modische Kilts

Vivienne Westwoods Anglomania Tartan Collection holte den Schottenstoff das erste Mal auf die Modelaufstege in Paris und beeinflusste so französische Modedesigner wie Jean Paul Gaultier. Gaultier ließ sich in seinen Mode-Kollektionen von Westwoods Punkmode inspirieren. Das englische Designerlabel Alexander McQueen nutzt den Schottenstoff für eine moderne Version der Tartankleider des 19. Jahrhunderts. Und selbst amerikanische Designer wie Ralph Lauren sind vom Look des englischen Landadels begeistert. Der klassische Stil des Duke und der Duchess of Windsor findet sich in seinen Kollektionen wieder. 

Tartan & Kilt in der Popkultur

Großen Einfluss hatten Tartan und Kilts auch auf die Musik- und Filmindustrie. Vom Schulmädchen-Look mit Faltenrock über den Ivy League Style der Preppies in Love Story bis hin zum Tartan-Minirock mit passender Jacke in "Clueless". Tartan findet sich nicht nur in Historienfilmen, die in Schottland spielen. Musiker und Bands des Glamrock und später der Punk- und Grunge-Bewegung liebten das Rebellen-Image, das dem karierten Stoff der Jakobiten immer noch anhaftet. Die Tartan-Anzüge der Bandleader von Slade und T.Rex würden allerdings heute nur noch zu Faschingskostümen taugen. Eleganter inszenierte sich Mick Jagger mit seinen Tartan Jackets und Karohosen im Royal Stewart Tartan. Andere Musiker wie Rod Stewart betonen mit Tartan Accessoires ihre schottischen Wurzeln. Sein Vater stammte aus Edinburgh.

Doch der traditionelle Stoff mit dem auffälligen Muster lässt sich auch edel inszenieren. So werden die Schottenröcke heute nicht nur für Herren, sondern auch als Damenröcke angeboten. Und was könnte schottischer sein als die Kombination von Schottenkaro und Kilt? Denn beide, Tartans und Kilts entstanden in den Highlands und stehen bis heute für die schottische Identität.

Wenn Sie Kilts im Alltag tragen wollen, verzichten Sie darauf, verschiedene Karos und Muster miteinander zu kombinieren. Hier gilt: Weniger ist mehr. Dezente Tartan Accessoires oder nur ein Key Piece schaffen einen stilvollen Tartan Look. Worauf warten Sie?