Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
02225 8808 100

Wie man eine Barbour-Wachsjacke pflegt

Campingurlaube mit der Familie, Grillabende mit Freunden, Spaziergänge mit dem Hund – im Laufe ihres Lebens muss sich eine Barbour-Wachsjacke vielen Herausforderungen stellen. Damit sie ihrem Ruf als "Buy It For Life"-Produkt wirklich gerecht wird, muss die Wachsjacke richtig gepflegt werden. Wir stellen Ihnen die komplexen Anforderungen vor und teilen die besten Tipps und Tricks zum Nachwachsen & Co.

Nahaufnahme Barbour-Jacke

Die Reinigung Ihrer Wachsjacke

Das Wichtigste zuerst: Eine Wachsjacke darf niemals in der Waschmaschine gewaschen werden! Hierdurch würde die Wachsschicht zerstört und die Jacke kann nicht mehr nachgewachst werden. Grober Schmutz kann einfach mit einem feuchten Schwamm und kaltem Wasser entfernt werden. Doch auch hier gilt: keine Seife verwenden! 

Der Cordkragen und das Innenfutter der Jacke sind besonders anfällig für Schmutz, Hautfett und Schweiß. Leichter, oberflächlicher Schmutz lässt sich durch Abwischen mit Essigwasser entfernen. Für eine gründlichere Reinigung des Cordkragens eignet sich eine weiche Stoffbürste. Damit lässt sich der Schmutz leicht aus den Rillen entfernen. Mit einem sauberen, feuchten Tuch sollten Sie anschließend alle Seifenreste entfernen. Damit vermeiden Sie, dass die Seifenlösung auf die gewachsten Teile der Jacke gelangt. Nachdem die Barbour-Jacke gereinigt wurde, kann sie an der Luft trocknen und anschließend gewachst werden.

Die Kunst des Nachwachsens

Das Nachwachsen ist die häufigste Quelle für Frustration bei Wachsjackenfans. Ein korrektes Nachwachsen stellt die Wasserfestigkeit wieder her und nährt die Baumwolle, während ein fehlerhafter Versuch zu einer klebrigen, unansehnlichen Jacke führen kann, die mehr Schmutz anzieht, als Wasser abweist. Die offiziellen Pflege-Anleitungen skizzieren einen scheinbar einfachen Prozess: 

  1. Die Jacke wird mit einem Schwamm und kaltem Wasser gereinigt.
  2. Das Wachs in der Dose wird im heißen Wasserbad verflüssigt.
  3. Das Wachs wird mit einem Tuch aufgetragen.
  4. Danach wird die Jacke zum Trocknen aufgehängt. 

In der Praxis erweist sich dieser idealtypische Prozess jedoch oft als unzureichend. Besitzer berichten häufig, dass der Prozess zeitaufwendig und unordentlich ist und das Ergebnis oft nicht ihren Erwartungen entspricht. Hier ein kleiner Überblick über die häufigsten Probleme und ihre Lösung.

Problem 1: Die klebrige, überwachste Jacke

Der häufigste Fehler entsteht durch das Auftragen einer zu dicken Wachsschicht oder durch unzureichendes Einarbeiten des Wachses in das Baumwollgewebe. Das Ergebnis ist eine Jacke, die sich fettig oder klebrig anfühlt, Staub und Fussel wie ein Magnet anzieht und Wachs auf Autositze, Möbel und andere Kleidungsstücke übertragen kann. 

Die Lösung: Behandeln Sie die Jackenoberfläche, nachdem das Wachs aufgetragen wurde, mit warmer Luft. Nutzen Sie dafür einen Föhn, der das Wachs erneut verflüssigt und ermöglicht, vollständig in die Baumwollfasern einzuziehen. Überschüssiges Wachs lässt sich leicht mit einem sauberen, fusselfreien Tuch Abpolieren. Diese Technik ist der Schlüssel zu einem gleichmäßigen, nicht fettenden “Factory Finish” und wird von erfahrenen Besitzern empfohlen. 

Problem 2: Fleckiges, ungleichmäßiges Finish & weiße Schlieren

Wird das flüssige Wachs auf eine kalte Jacke aufgetragen, erstarrt es zu schnell, bevor es komplett einziehen kann. Dies führt zu dunklen Flecken neben trockenen, helleren Stellen. Weiße Schlieren, besonders in Falten und an Nähten, sind das Ergebnis von Wachs, das an der Oberfläche kristallisiert, insbesondere bei Kälte

Die Lösung: Auch hier verspricht die warme Luft aus dem Föhn Besserung. Sie verflüssigt das erstarrte Wachs und ermöglicht es Ihnen, das Wachs von den dicken Flecken in die trockenen Bereiche zu verteilen und stärker in das Baumwollgewebe einzumassieren. Für ein optimales Ergebnis sollte der Nachwachs-Prozess in einem warmen Raum durchgeführt werden. Wer die Saugfähigkeit der Baumwolle erhöhen will, kann die Jacke auch leicht erwärmen.

Problem 3: Unerwünschtes Wachs an Kragen & Futter

Ein häufiges Missgeschick beim Nachwachsen ist das versehentliche Auftragen auf nicht gewachste Teile der Wachsjacke wie Cordkragen und Innenfutter. Dies führt zu einem unansehnlichen, dunklen Fleck.

Die Lösung: Ein saugfähiges Material, idealerweise braunes Packpapier oder Küchenpapier, wird auf den Wachsfleck gelegt. Mit einem Bügeleisen auf niedrigster Stufe wird das Papier vorsichtig erwärmt. Die Hitze lässt das Wachs wieder schmelzen, damit es vom Stoff in das Papier gesogen wird. Wiederholen Sie den Vorgang mit einem sauberen Stück Papier so oft, bis kein Wachs mehr aufgenommen wird.

Der "Barbour-Geruch"

Entscheidend für die Reinigung der Barbour Wachsjacken ist der Unterschied zwischen dem „normalen“, inhärenten Geruch gewachster Baumwolle und störenden Gerüchen, die typischerweise entstehen, wenn die Jacke feucht gelagert wird. Dieser Geruch deutet auf Bakterien- oder Pilzwachstum hin.

  • Normaler Wachsjackengeruch: erdig, leicht süßlich, wie eine Schachtel Wachsmalstifte
  • Problematischer Geruch: muffig, modrig oder schimmelig

Methoden zur Geruchsentfernung:

  • Auslüften: hilft bei leichten, oberflächlichen Gerüchen
  • Natron/ Backpulver: absorbiert leichte Gerüche im Innenfutter
  • verdünntes Essigspray oder Abwischen mit Essiglösung: hilft gegen Schimmel- und Modergeruch besonders im Futter
  • Alkoholspray: löst ölige Geruchsverbindungen (Schweiß, Rauch), kann Wachs leicht anlösen
  • Enzymreiniger: hilft effektiv gegen starke Gerüche (Schweiß, Schimmel, Erbrochenes)

Wie "rette" ich meine Wachsjacke nach dem Waschen?

Das Waschen der Wachsjacke in der Maschine ist nur ein letzter Ausweg, wenn die Jacke durch extremen Schmutz oder Geruch unbrauchbar geworden ist. Denn das Waschen in der Waschmaschine ruiniert die Jacke, da die ursprüngliche Öl- und Wachsimprägnierung vollständig entfernt wird. Die gute Nachricht, selbst diese Wachsjacke kann gerettet werden. Im Wesentlichen verwandelt der Waschvorgang die Barbour Jacke in eine unbehandelte Baumwolljacke. Wachs und Öle wurden aus den Fasern entfernt, können aber wieder erneuert werden.

Die Schritt-für-Schritt-Anleitung

  1. Waschen: Von Hand in einer Wanne mit kaltem Wasser und einer minimalen Menge milder, nicht-biologischer Seife oder in der Maschine im Kaltwasch- und Schonwaschgang.
  2. Trocknen: Die Jacke muss vollständig an der Luft trocknen, was mehrere Tage dauern kann. Benutzen Sie auf keinen Fall einen Wäschetrockner, damit es schneller geht.
  3. Vorbehandlung: Das ist der entscheidende Schritt. Bevor neues Wachs aufgetragen werden kann, müssen Sie eine Barriere schaffen. Sie verhindert, dass Wachs durch die poröse Baumwolle direkt auf das Innenfutter durchdringt. Imprägniermittel wie Nikwax Cotton Proof haben sich bewährt, um das Gewebe vorzubehandeln. Dieser Schritt ist für eine erfolgreiche Wiederherstellung unerlässlich.
  4. Nachwachsen: Sobald das vorbehandelte Gewebe getrocknet ist, können Sie die Jacke gründlich nachwachsen. Der Stoff ist „durstig“ und wird mehr Wachs als bei einer normalen Auffrischung benötigen.
Jetzt den Newsletter abonnieren

jetzt abonnieren