Telefon

Unseren Service erreichen Sie
täglich von 8.00 Uhr bis 20.00 Uhr unter
02225 8808 100

Tipps zur Pflege von Wollpullovern

von THE BRITISH SHOP

Tipps zur Pflege Ihrer Wollpullover

Wolle bietet kaum Nachteile. Die Naturfaser speichert Wärme optimal und ist dabei dennoch atmungsaktiv. Je nach Wollqualität ist die Naturfaser pflegeleicht und robust. Oft reicht ein Auslüften über mehrere Stunden und die Wollpullover riechen wieder frisch. Wenn die Wollsachen dann doch mal gewaschen werden müssen, finden Sie bei THE BRITISH SHOP wichtige Tipps, wie Sie Ihre Wollteile richtig pflegen, damit Ihnen der Lieblingspullover nicht einläuft. Sie erfahren hier, wie Sie Kleidermotten bekämpfen und das gefürchtete Pilling verhindern. Und wer sich mit den verschiedenen Wollqualitäten vertraut machen will, erfährt, welche Wolle besonders gut zu empfindlicher Haut ist. Spezialtipps und eine Überprüfung der gängigen Mythen inklusive.

Wie wasche ich meine Wollpullover richtig?

Bei der Pflege anspruchsvoller Textilien aus Kaschmir, Angora oder Schurwolle gibt es einiges zu beachten. Die wichtigsten drei Fragen lassen sich mit den Pflegehinweisen bei den Artikeldetails in unserem Shop oder mit dem Textiletikett beantworten:

  • Verträgt der Pulli Handwäsche oder Maschinenwäsche?
  • Um welche Wolle handelt es sich?
  • Bei welcher Temperatur kann ich das Strickteil waschen?

 

TIPP

Waschen Sie Wollsachen so selten wie möglich. Das Waschen baut die natürliche Lanolin-Schicht ab, Wollwachs oder Wollfett schmilzt nämlich bei 40 Grad. Lanolin verleiht den Wollfasern aber ihre schmutz- und wasserabweisenden Eigenschaften. 

So pflegen Sie Wollsachen richtig

  • Strickwaren aus Kaschmir, Alpaka oder Mohair möglichst mit der Hand waschen oder mit der Waschmaschine, aber nur mit entsprechenden Wollwaschprogrammen.
  • Verwenden Sie kaltes oder handwarmes Wasser.
  • Benutzen Sie ein spezielles Wollwaschmittel oder Shampoo.
  • Bei Maschinenwäsche: Wollteile auf links drehen, um Fasern und Motive zu schonen.
  • Zum Trocknen Wollpullover auf den Wäscheständer legen, darunter ein Handtuch.
  • Allenfalls bei niedrigster Temperatur (zwischen 110 Grad = 1 Punkt bis 150 Grad = 2 Punkte,jenach Angabe auf dem Pflege-Etikett) bügeln, Wolle verträgt keine hohen Temperaturen.
  • Wenn Sie kein Dampfbügeleisen verwenden: ein feuchtes Tuch zwischen Stoff und Bügeleisen legen.

Das sollten Sie vermeiden

  • Kein Reiben, Kneten oder Wringen der Wollpullover beim Waschen – dadurch verliert der Pullover seine Form.
  • Kein Schleudern in der Waschmaschine, das führt zum Ausleiern.
  • Verzichten Sie auf Weichspüler, er schädigt die empfindlichen Wollfasern.
  • Beim Trocknen: Wollteile nicht aufhängen – auch das verzieht die Form.
  • Wollteile gehören niemals in den Wäschetrockner.
  • Auch die Heizung oder die pralle Sonne zum Trocknen sind keine gute Idee.
  • Hängen Sie Wollteile nicht auf Kleiderbügel – sie gehören gelegt in den Schrank oder die Kommode.

Mein Pullover ist trotz Kaltwäsche eingelaufen

Wie kann ich ihn noch retten?

Es gibt grundsätzlich zwei Auslöser, die zu einem Einlaufen der Wollpullover führen: Temperatur und Bewegung:

  • Relaxationsschrumpfung: Entsteht durch Entspannung des Strickgarns. Dieser Prozess kann teilweise wieder rückgängig gemacht werden.
  • Filzschrumpfung: Hier wirken Hitze, Feuchtigkeit und mechanische Bewegung zusammen. Dieser Prozess kann leider nicht mehr rückgängig gemacht werden. Ein Maschinenwaschgang bei niedriger Temperatur, aber mit hoher Schleuderdrehzahl erzeugt genug Reibung, um die Wollfasern dauerhaft ineinander zu verhaken.

Realistische Schadensanalyse & Erfolgsaussichten

Es ist wichtig, zwischen einem leicht "gewalkten" Pullover und einem stark "verfilzten" Pullover zu unterscheiden:

  • Das Gewebe bei einem gewalkten Pullover ist dichter, aber noch flexibel. Es besteht eine gewisse Chance, ihn zu dehnen.
  • Ein verfilzter Pullover ist steif, brettartig und fühlt sich unelastisch an. Das Verfilzen lässt sich nicht umkehren.

Rettungsversuch mit Haarspülung

Haarspülungen enthalten kationische Tenside und Silikone, sie können die Haare glätten und Reibung reduzieren. Bei den Wollfasern wirken sie als Schmiermittel für die verhakten Fasern. Ein Bad löst die Verhakung nicht auf, aber reduziert die Reibung zwischen den Fasern. So lässt sich das verfilzte Gewebe mit weniger Kraftaufwand und einer geringeren Gefahr des Reißens dehnen.

Warum Shampoo & Co. nicht immer helfen

Der Erfolg des Wasserbads mit Shampoo und anderen Haarpflegemitteln hängt vom Grad der Verfilzung ab. Leicht verfilzte Wollpullover bieten mehr Spielraum für die “geschmierten” Fasern beim Dehnen aneinander vorbeizugleiten. Sind die Wollfasern aber zu dicht und fest miteinander verhakt, hilft auch kein noch so gutes Schmiermittel mehr. Das Wollteil lässt sich nicht mehr dehnen.

TIPP

Haarshampoo sollte wegen der starken Schaumbildung nur im Wasserbad, bei Handwäsche verwendet werden. Niemals in der Waschmaschine!

Fünf Wollpflegemythen

Mythos 1: Eingelaufene Wolle mit einer Essig-Gefrierfach-Behandlung "schocken"

Die vorgeschlagenen Schritte sind: Essigbad, Einrollen in ein Handtuch, Einfrieren. Zwar kann eine milde Säure wie Essig die Wollfasern leicht aufquellen lassen, sie besitzt aber nicht die chemische Kraft, verhakte Wollfasern zu lösen. Auch das Einfrieren kann die Verfilzung nicht rückgängig machen. Im Gegenteil: die Ausdehnung der Eiskristalle kann sogar zusätzlichen Stress auf die beschädigten Wollfasern ausüben.

Mythos 2: Hochwertige Haarpflegeprodukte eignen sich als Waschmittel für Kaschmir

Zwar bestehen Haare und Wolle aus derselben Proteinfaser, aber viele Shampoos besitzen einen höheren (alkalischeren) pH-Wert, um Fette und Öle zu entfernen. Die Anwendung eines alkalischen Produkts auf Wolle kann die Faseroberfläche schädigen und zum Ausbluten der Farbe führen. Spezialisierte Inhaltsstoffe sind nicht auf die Wollfasern optimiert und können sich an ihnen ablagern. Das kann die Fasern beschweren und dazu führen, dass sie Schmutz anziehen. Ein spezielles, pH-neutrales und enzymfreies Wollwaschmittel ist immer die bessere Wahl.

Mythos 3: Warum Weichspüler für Wolle schädlich ist

Flüssige Weichspüler hinterlassen eine wachsartige „Schmierschicht“, die zwar Textilien glatter macht, aber schädlich ist für die gekräuselten Wollfasern. Denn sie zerstört die Lufteinschüsse, die für die Isolierung der Wollfasern sorgen. Der Wollpullover ist weniger warm, kann Feuchtigkeit schlechter aufnehmen und fühlt sich schwerer an.

Eine Alternative, um die Feinheit der Fasern bei Merino und Kaschmir zu erhalten, ist ein wollspezifischer Conditioner. Auch eine Schlusspülung mit einer kleinen Menge weißen Essigs, der Waschmittelrückstände entfernt und die Wollfasern glättet, richtet keine Schäden an. 

Mythos 4: Warum Einfrieren der Pullover in den meisten Fällen nicht hilft

Extreme Kälte kann Bakterien zwar in einen Ruhezustand versetzen, sie werden aber beim Auftauen wieder aktiv. Die wahrgenommene "Frische" ist nur vorübergehend und beruht hauptsächlich darauf, dass die Kälte Gerüche maskiert. Das regelmäßige Lüften des Kleidungsstücks ist weitaus effektiver.   

Auch gegen Pilling kann die Kälte nichts ausrichten. Denn die unschönen Knötchen entstehen durch Reibung. Kälte hat keinen Einfluss auf die Folgen des mechanischen Prozesses.

Einzig bei der Schädlingsbekämpfung ist Kälte wirksam. Wer ein von Motten befallenes Kleidungsstück bei minus 18 Grad für mindestens 72 Stunden oder bis zu zwei Wochen im Plastikbeutel einfriert, eliminiert auch die Mottenlarven.

Mythos 5: Stimmt es, dass Wolle „selbstreinigend“ ist und selten gewaschen werden muss?

Zwei Mechanismen schützen Wolle vor Schmutz und schlechten Gerüchen:

  • die wasserabweisende Oberfläche der Wolle hilft auch Schmutz abzuweisen
  • Wolle nimmt Feuchtigkeit wie Schweiß in den Faserkern auf, dadurch bleibt die Oberfläche trocken und unattraktiv für geruchsbildende Bakterien

Wird das Wollteil gelüftet, gibt es die Feuchtigkeit wieder frei und mit ihr die unangenehmen Gerüche. Bei starken Gerüchen wie Rauch, einer starken Ansammlung von Körperölen nach mehrmaligem Tragen auf der Haut stößt diese selbstreinigende Funktion aber an ihre Grenzen. 

Fünf Tipps zur

Prävention & Langzeitpflege

Was ist Pilling?

Pilling ist ein natürliches Phänomen bei Wollkleidungsstücken und kein Anzeichen niedriger Qualität. Drei Faktoren beeinflussen die Neigung zu Pilling:

  1. Längere, robustere Fasern sind unempfindlicher gegenüber Pilling. Kurze, weiche Fasern begünstigen Pilling.
  2. Streichgarn (woolen-spun) ist luftig und weich dank seiner kurzen Fasern, dadurch aber auch sehr anfällig für Pilling. Kammgarn (worsted-spun) wird gekämmt. Das glatte, dichte und langlebige Garn besteht aus langen Fasern, die weniger von Pilling betroffen sind.
  3. Weicheres, flauschigeres Garn hat in der Regel eine geringere Drehung. Das ermöglicht es den Fasern leichter zu entweichen und führt zum Pilling. Eine höhere Drehung erzeugt ein härteres, haltbareres Garn.

Wie beuge ich Pilling vor?

  • Drehen Sie den Pullover vor der Wäsche auf links.
  • Empfindliche Kleidungsstücken waschen Sie am besten bei möglichst niedriger Drehzahl.
  • Nutzen Sie Schon- oder Wollwaschgang.
  • Kleidung aus Kaschmir oder Mohairwolle sollten Sie sowieso per Hand waschen.
  • Im Wäschetrockner haben Strickwaren auch nichts zu suchen. Die zusätzliche Reibung begünstigt ebenfalls das Pilling.
TIPP

Wenn Sie das Pilling sehr stört, können Sie schon vor dem Kauf prüfen, wie stark der Pilling-Effekt ist. Dazu reiben Sie das Gewebe kurz zwischen den Fingern. Wenn sich die Oberfläche bereits nach diesem kurzen Reiben verändert, neigt das Material zum Pilling.

Anti-Pilling-Behandlung

Entstehen trotz aller Sorgfalt die unschönen Knötchen, lassen sich die losen Fasern schnell wieder entfernen. Allerdings müssen Sie mit Materialverlust rechnen und die beanspruchten Stellen sind danach leider etwas anfälliger für neues Pilling. 

Zum Entfernen der kleinen Knötchen gibt es nützliche Werkzeuge, die Ihnen dabei helfen, lose Fasern und Fussel von den Pullovern zu entfernen: Mit Fusselrolle und Fusselbürste lassen sich lose Fäden und lockere Knötchen aufsammeln und entfernen. Für hartnäckige und festsitzende Knoten eignet sich ein Pilling-Rasierer mit rotierenden Messern. Er löst die abstehenden Knoten mit einem glatten Schnitt einfach ab.

TIPP

Wer eine weitere unangenehme Überraschung vermeiden will: Teile aus Fleece sollten Sie niemals zusammen mit Wollsachen tragen, weil sich die Fasern des Fleece-Stoffes wie ein Kamm im Strick verhaken und das Pilling dann so richtig in Fahrt kommt. 

So erhalten Sie die Form

Wolle ist von Natur aus dehnbar und elastisch. Ihr „Formgedächtnis“ ermöglicht es, dass sie nach dem Dehnen in ihre ursprüngliche Form zurückkehrt. Aber auch das Formgedächtnis hat Grenzen. Ständiges Hochschieben der Ärmel, Ziehen am Saum, oder auch das Auswringen eines nassen Pullovers bringen die Wolle an ihre Elastizitätsgrenze. Wer seine Stricksachen möglichst lange in guter Form sehen will, sollte diese drei Tipps beachten:

  1. Waschen: Stützen Sie nach dem Waschen das gesamte Gewicht des nassen Pullovers. Niemals auswringen oder verdrehen.
  2. Trocknen: Immer flach auf einem Handtuch trocknen. Bündchen und Saum im feuchten Zustand sanft in Form bringen.
  3. Lagerung: Strickteile falten, niemals aufhängen. Es sei denn für sehr kurze Zeiträume. 

Was hilft gegen Verblassen?

Zwei Risiken gibt es beim Verblassen der geliebten Wollteile: Sonneneinstrahlung und unsachgemäßes Waschen mit den falschen Waschmitteln:

  • Das UV-Licht der Sonne bricht die chemischen Bindungen in den Farbstoffmolekülen und sorgt dafür, dass Wolle bei längerer Sonneneinstrahlung vergilbt. Lassen Sie Wollkleidung niemals stundenlang in direkter Sonne trocknen.
  • Alkalische Waschmittel zerstören die Bindung zwischen Farbstoff und Wollfaser. Heißes Wasser kann diesen Prozess beschleunigen. Außerdem enthalten viele Standardwaschmittel optische Aufheller (OBAs) oder Bleichmittel wie Percarbonat. Waschen Sie Wollkleidung nur mit lauwarmen oder kaltem Wasser und nutzen ein spezielles Wollwaschmittel, das ph-neutral, enzym- und OBA-frei ist.

Wie entferne ich hartnäckige Gerüche?

Rauch - Schweiß - Kellergeruch

Die unangenehmen Gerüche werden durch flüchtige organische Verbindungen verursacht, die in der Wollfaser eingeschlossen sind. Ziel ist es diese freizusetzen oder sie zu neutralisieren:

  • Lüften: Die effektivste und schonendste Methode ist das Strickteil für ein bis zwei Tage an einer gut belüfteten und schattigen Stelle auf.
  • Vorsicht bei Hausmitteln wie Backpulver, Aktivkohle und Wodka-Spray. Backpulver kann zu Schimmel führen und Schadstoffe in der Aktivkohle können sich an Wollfasern heften. Reiner Alkohol wirkt zwar desinfizierend, aber so hochprozentig dürfte selbst Wodka nicht sein.
  • Essig-Wasser kann schlechte Gerüche neutralisieren. Keine Angst, der Essiggeruch verfliegt beim Trocknen
  • Textilerfrischer helfen auch, stoßen aber bei Wolle an ihre Grenzen und können die Struktur der Wollfasern angreifen. Diese sind dann weniger wärmeisolierend und können schlechter Feuchtigkeit aufnehmen.

 

Was tun gegen hartnäckige Flecken?

Öl - Kaffee - Rotwein

Die sechs goldenen Regeln der Fleckenentfernung bei Wolle:

  1. Schnell handeln: Behandeln Sie den Fleck sofort.   
  2. Tupfen, nicht reiben: Reiben verteilt den Fleck und kann die Wollfasern verfilzen.   
  3. Von außen nach innen arbeiten: Dies verhindert die Ausbreitung des Flecks.   
  4. Hitze vermeiden: Hitze fixiert die meisten Flecken, insbesondere proteinbasierte, dauerhaft.   
  5. Zuerst testen: Testen Sie jedes Reinigungsmittel immer an einer unauffälligen Stelle wie einer Innennaht.   
  6. Keine Enzyme oder Belichmittel verwenden: Fleckenentferner mit Protease-Enzymen greifen die Wolle selbst an. Chlorbleiche löst Wolle vollständig auf.
  • Öl- und Fettflecken von z.B. Make-up können Sie mit einem absorbierenden Pulver wie Maisstärke aufsaugen. Dann punktuell mit einem Tuch abtupfen, das mit einem milden Lösungsmittel wie Waschbenzin oder Isopropylalkohol angefeuchtet ist. Anschließend mit einer pH-neutralen Wollwaschmittellösung abtupfen.
  • Tanninflecken von Kaffee, Tee oder Rotwein sofort abtupfen. Mit einer Lösung aus Wasser, Essig und Alkohol behandeln. Kein Salz benutzen, es kann diese Flecken fixieren.
  • Proteinflecken wie Ei, Milch und Blut vorsichtig abtupfen und mit einem enzymfreien Wollwaschmittel reinigen. Nur Enzymreiniger verwenden, die als wollsicher eingestuft sind.

Wollpullover vor Kleidermotten schützen

Die wichtigsten Fragen

Wie kommen Kleidermotten in die Wohnung?

  • einfachster Weg: über ein bereits befallenes Kleidungsstück vom Flohmarkt oder aus dem Secondhand-Shop
  • Ein Teppich kann die winzigen Insekten auch mit ins Zimmer bringen.
  • Im Winter können die Motten vor Kälte und Nässe in die geschützte Behausung der Menschen fliehen.

Wie erkenne ich Mottenbefall?

Mottenbefall auf dem Teppich erkennen Sie an drei Zeichen:

  • kleine schwarze Kügelchen, dem Kot der Teppichmotten
  • dünne Stellen und Löcher im Teppich
  • weiß-gelbe Larven bzw. deren Hüllen

Mottenbefall auf der Kleidung ist schwerer zu erkennen. Da die Larven der Kleidermotten mikroskopisch klein sind, werden Sie die Eier mit bloßem Auge nicht erkennen können. Die Löcher von Kleidermotten lassen sich außerdem schwer von herkömmlichen Löchern unterscheiden.

  • ein erster Anhaltspunkt ist das Material der Kleidung: Motten mögen tierische Fasern
  • es ist eine kleine Ansammlung von Löchern entstanden, nicht nur ein großes Loch
  • Mottenlöcher treten in "Nestern" auf und haben eine unregelmäßige Form

Um den Grad des Befalls festzustellen, bieten sich Mottenfallen, sogenannte Pheromonfallen an, die männliche Motten anlocken. An der Zahl der Motten, die in der Falle landen, lässt sich der Bestand an weiblichen Motten, die ja die Eier mit den Larven in Ihren Lieblingspullover legen können, ungefähr abschätzen.

Warum sind Motten für Wollkleidung besonders gefährlich?

Es sind nicht die erwachsenen Tiere, die Ihre Wollpullover, Ledershirts und Tweedkleidung zerstören, es sind deren Larven. Hat die Motte einen geeigneten Platz gefunden, kann diese in vier Wochen bis zu 250 Eier legen. Die Wollsachen dienen den Mottenlarven dann als Nahrung. Pflanzliche Fasern können von den Larven nicht so gut verdaut werden, deswegen bevorzugen sie Kaschmir, Seide, Leder und Tweed.

Das mögen Motten:

  • Temperaturen um 24 Grad und Luftfeuchtigkeit um 75 %
  • Textilien aus Wolle, Seide, Leder oder Mischgewebe
  • notfalls pflanzliche Fasern wie Baumwolle und Leinen

Das mögen Motten nicht:

  • Kälte, also Temperaturen unter 15 Grad
  • Hitze, also Temperaturen über 30 Grad
  • Trockenheit

Vorbeugender Schutz gegen Mottenbefall

Nicht für jeden Geschmack, aber simpel und effektiv sind Fliegengitter vor den Fenstern und der Terrassentür. Auf jeden Fall sollten sie Ihre von Mottenbefall bedrohte Kleidung vor dem Einlagern waschen bzw. reinigen lassen und anschließend in Leinenbeutel oder Papierbeutel einschlagen. Sie können dafür auch einen Bettbezug aus Baumwolle oder Leinen nehmen, denn die schlechter verdaulichen Pflanzenfasern halten die Motten fern. Aufwendiger ist das luftdichte Vakuumieren der Pullover in Kunststofftüten.

Lavendelduft gegen Kleidermotten

Die Verwendung von Duftstoffen ist darauf ausgerichtet, den Motten ihren Aufenthalt so unangenehm wie möglich zu machen. Bestimmte natürliche Duftstoffe mögen sie nämlich gar nicht, darunter zählen Lavendel, Zedernholz und Walnussblätter.

Duftsäckchen und Mottenpapier haben aber den Nachteil, dass sich dieser Duft auch in der Kleidung verteilt. Weniger geruchsintensiv ist es, wenn Sie stattdessen ein Stück Seife zwischen die Kleidung legen. Allerdings treten bei Duftstoffen nach längerer Zeit gewisse Gewöhnungseffekte ein: Die an den Duft gewöhnten Motten bleiben dann trotz dieser Maßnahmen in Ihrem Kleiderschrank.

Was tun mit befallenen Kleidungsstücken?

Am einfachsten ist es, wenn Sie sich von dem Kleidungsstück trennen. Aber wenn es um Ihren Lieblingspullover geht, ist das leichter gesagt als getan. Chemische Mittel aus der Drogerie oder dem Supermarkt sollten dabei das allerletzte Mittel sein, denn die Insektensprays können Reizungen auf der Haut verursachen. Sie können sich stattdessen zunutze machen, dass die Kleidermotten empfindlich auf Temperaturschwankungen reagieren.

Legen Sie befallene Kleidungsstücke für mindestens vier Wochen ins Gefrierfach. Das Problem hierbei: Sie sollten dann eigentlich alle Kleidungsstücke gleichzeitig einfrieren, damit die Motten sich im Kleiderschrank nicht weiter vermehren können und die behandelten Kleidungsstücke dann erneut befallen.

Mottenbekämpfung auf natürliche Weise

Wer Motten ohne chemische Mittel und auf natürliche Weise bekämpfen will, kann sich im Zoofachgeschäft Schlupfwespen besorgen. Keine Angst: Die wenige Millimeter großen Fluginsekten haben nichts gemein mit den Wespen, die Sie vom Kuchenteller verscheuchen müssen. Ihnen fehlt der Stachel und sie haben nur Appetit auf Insekteneier. In der Natur halten die Schlupfwespen die Population von Parasiten in Grenzen. Denn auf der Speisekarte ihrer Larven stehen wiederum die Larven anderer Insekten, wie z.B. der Kleidermotte. Sie brauchen sich auch keine Sorgen zu machen, wie Sie die Schlupfwespen wieder loswerden: Sobald die Mottenlarven alle verspeist sind, sterben die Schlupfwespen mangels Nahrung auch.

Sind die Motten erfolgreich bekämpft, sollte der Kleiderschrank gründlich ausgewaschen werden. Saugen Sie alle Ecken und Ritzen und wischen Sie den Kleiderschrank am besten mit Essigwasser aus. Denn den Essiggeruch mögen Kleidermotten ebenfalls nicht.

Die verschiedenen Wollqualitäten

Kaum ein anderes Gewebe ist so vielseitig wie das Multitalent Wolle. Die Bandbreite reicht von ganz feinen Qualitäten wie der Kaschmirwolle, die sehr leicht und deshalb auch im Sommer beliebt ist, bis zur besonders langlebigen, aber schweren Alpakawolle.

Wie die meisten Naturfasern ist Wolle von Natur aus atmungsaktiv, wirkt isolierend gegen Kälte und Nässe. Je nach Tierart unterscheidet sich dabei die Stärke der Wollfasern. Besonders fein ist die Wolle von bestimmten Ziegen wie der Kaschmir- oder Angoraziege. Wer Wollpullover schätzt, die besonders gut wärmen, der setzt auf Shetlandwolle, denn die Schafe von den schottischen Shetlandinseln sind weltweit bekannt für ihre robuste Wolle. 

TIPP

Die Wolle schottischer und irischer Schafe ist mulesingfrei. Anders als die Merino- und Geelongwolle aus Australien.

Schurwolle

Der Begriff "Schurwolle" bedeutet zunächst nur, dass die Wolle von der Schafschur, also vom lebenden Tier stammt. Die meisten unserer Strickwaren sind aus reiner Schurwolle. Viele empfinden Strickpullover aus reiner Schurwolle bei direktem Hautkontakt als kratzig. Menschen mit empfindlicher Haut und Allergiker sollten auf feinere Wollqualitäten setzen. Alle anderen genießen den Vorteil, dass die robustere Schurwolle nachsichtiger gegenüber Reibung und leichter zu pflegen ist. Tweedstoffe wie der berühmte Harris Tweed werden ebenfalls aus Schurwolle gewebt.

Lambswool

Frei übersetzt, bedeutet "Lambswool" so viel wie „Lämmerwolle”. Hierbei handelt es sich tatsächlich um die Wolle aus der ersten Schur. Die Schafe sind bei der ersten Schur jünger als ein halbes Jahr, was der Grund dafür ist, dass deren Wolle besonders zart und weich ist. Die kürzeren Fasern der Lammwolle sind zwar sehr weich, aber auch anfälliger für Pilling. Sie erfordert eine sanfte Behandlung, um ihre Weichheit zu bewahren und Pilling zu minimieren.

 Geelongwolle

Eine günstige Alternative zu meist teuren Kaschmirpullovern sind Pullover aus Geelongwolle. Anders als Kaschmir stammt Geelongwolle nicht aus Zentralasien, sondern aus der gleichnamigen australischen Stadt und wird von Jungschafen in dieser Region gewonnen. Gegenüber Kaschmir-Strick ist Geelong deutlich widerstandsfähiger und pflegeleichter. Geelong Lambswool oder "Super Geelong" gehört mit zu den hochwertigsten Wollarten der Welt.

Merinowolle

Das Wollkleid der Merinoschafe ist dicht und gleichmäßig, ihre Wolle zeichnet sich durch eine fein gekräuselte Struktur aus. Merinowolle hat eine geringere Faserstärke als „normale” Wolle, die fast doppelt so dick ist. Damit kratzt sie nicht und eignet sich besonders gut für Feinstrick, der auch direkt auf der Haut getragen werden kann. Der Nachteil: Da Merinowolle so fein und weich ist, sind Pullover und Strickjacken aus Merinowolle weniger robust und langlebig. Sie sollten dementsprechend nur vorsichtig gewaschen werden.

TIPP

Lammwolle, Geelong- und Merinowolle haben eine deutlich geringere "Mikronzahl", das ist die Maßeinheit für die Feinheit von Wolltetxilien. Ein Mikron entspricht dabei einem tausendstel Millimeter. Ab einer Mikronzahl von über 22 werden Wollfasern als kratzig empfunden. Übrigens: Das menschliche Haar liegt im Vergleich dazu bei 50 Mikron.
 

Kaschmir

Luxus-Strick aus Ziegenhaar

So weich, so warm, so luxuriös: Kaschmir – oder englisch "Cashmere" – hat Star-Status. Keine andere Wolle fühlt sich auf der Haut besser an. Dazu ist sie extrem leicht, denn die Kaschmirziege hat sehr feines Haar. Genaugenommen handelt es sich um die Unterwolle, die sorgfältig ausgekämmt werden muss, um die gröberen Fasern zu entfernen.

Hochwertige Kaschmirpullover erkennen Sie an besonders langen Wollfasern, die ein feines Strickbild erzeugen. Sind die Wollfasern zu kurz, entsteht "Pilling", die unschöne Knötchenbildung. Reiner Kaschmir dagegen ist das Edelste, was es auf dem Textilmarkt zu kaufen gibt. Der größte Nachteil von Kaschmir ist die aufwendige Pflege, denn die Fasern können leicht verfilzen.

TIPP

Beimischungen von Seide oder Leinen erzielen wunderschöne Effekte, und mit hochwertiger Lammwolle verträgt sich Kaschmir ebenfalls sehr gut.

Mohair

Eine der edelsten Textilfasern

Mohair gehört neben Kaschmir zu den edelsten Wollfasern der Welt. Die Wolle stammt von der Angoraziege – nicht zu verwechseln mit dem Angorakaninchen. Ihre Wolle wird wegen ihrer feinen und weichen Fasern geschätzt.

Anders als Schafwolle kratzt Mohair nicht. Ähnlich wie Kaschmir fühlt sich die Naturfaser weich und anschmiegsam auf der Haut an. Reine Mohair-Pullover neigen mehr zur Fusselbildung. Mischgewebe mit anderen Wollarten oder Baumwolle mindern den Effekt und machen Mohair-Pullover strapazierfähiger und pflegeleichter.

Alpakawolle

BESONDERS EDEL UND TEMPERATURAUSGLEICHEND

Strickwaren aus Alpakawolle sind besonders edel. Das feine Garn gehört zu den teuersten Wollsorten der Welt. Das Fell der Alpakas, eine Kamelart aus Peru, zeichnet sich durch eine besonders gute Wärmeisolierung aus. Nur die feinsten Fasern werden zum Alpaka-Garn gesponnen, sodass sich diese Wollart besonders fein und anschmiegsam auf der Haut anfühlt. Noch feiner ist Babyalpaka, das vorsichtig von den Jungtieren gezupft wird.

Drei Eigenschaften schätzen Outdoor-Freunde an Alpakapullovern:

  • sie sind besonders widerstandsfähig und langlebig
  • Alpakawolle neutralisiert Schweißgeruch und ist von Natur aus schmutzabweisend
  • die langen Fasern sind dreimal reißfester als "normale" Schafwolle

Anders als Schafwolle ist Alpakawolle weniger elastisch und kann schneller ausleiern. Garnmischungen mit Merino oder Baumwolle mindern den Effekt.