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Rosen sind dankbare Pflanzen: Einmal gepflanzt, benötigen Sie nicht viel Pflege und verleihen einem Garten über Jahrzehnte hinweg einen ganz besonderen Charakter. Unsere Mitarbeiterin Lucie Prinz hat vor einigen Jahren ein Haus mit bereits bestehendem Rosengarten übernommen. Hier berichtet sie, wie sie ihre Rosen ohne viel Aufwand pflegt.
So schnell schreitet das Jahr voran: Schon ist wieder Juni und die Rosen stehen in voller Blüte. Rund ums Haus gibt es insgesamt 10 Rosenstöcke: Neben Kletterrosen, die den Eingang zu unserem Garten umranken oder in einer betörend duftenden Variante die Südwand bedecken, gibt es auch klassische Rosenstöcke in Dunkelrot und Rosa, die den Vorgarten von Frühsommer bis Oktober mit ihrer Blütenpracht schmücken.
Es scheint erst wenige Tage her zu sein, als ich mich in diesem Jahr zum ersten Mal um die Rosen gekümmert habe: Im März habe ich an einem trockenen, nicht mehr so kühlen Tag die Stöcke auf Schäden geprüft und rund um die Pflanzen den Boden gelockert. Das ging sehr gut mit der Rosengabel von Sorby & Hutton.
Diese gleicht einem zierlichen Spaten, hat aber zwei Spitzen am Ende, sodass sich dieser Helfer leicht in den Boden treiben lässt, ohne das Wurzelwerk des Rosenstocks zu verletzen. Bei der Gelegenheit habe ich in die gelockerte Erde ein bisschen organischen Dünger eingearbeitet. Hier verlasse ich mich seit Jahren auf den speziellen Rosendünger von David Austin, dem Züchter der legendären englischen Rosen (von dem auch die Kletterrosen stammen). Damit war meine Rosenpflege für das Frühjahr abgeschlossen.
Nicht nur die, um die Größe der Pflanzen zu begrenzen, sollten Rosen einmal jährlich geschnitten werden. Ausputzen und das Entfernen alter Triebe beugt Krankheiten vor und begrenzt Schädlinge, die auf Blättern und Trieben überwintern. Ein guter Luftaustausch dank ausgedünnter Triebe regt einen gesunden neuen Wuchs an.
Beste Zeit für den Rückschnitt ist der März. Beginnen Sie zu spät mit dem Rückschnitt, entsteht frischer, weicher Wuchs, der anfälliger für Frostschäden ist.
Wurde die Rose lange vernachlässigt und selten bis gar nicht geschnitten, kann eine Verjüngung der Rose helfen. Alte verholzte Triebe können dann radikal bis auf 30 cm Länge zurückgestutzt werden.
Regelmäßiges Düngen und Mulchen hält Feuchtigkeit im Boden und ernährt Mikro-Organismen, die für die Gesundheit des Bodens wichtig sind. Beides beugt Bodenerosion und der Verdichtung vor. Wie bei vielem gilt auch hier, weniger ist mehr. Ein, zwei Spaten Dünger pro Pflanze sind völlig ausreichend.
Selbst angesetzter Kompost oder Tierdung sollte gut verrotet sein. Denn die Zersetzung verbraucht Stickstoff, der Ihrer Rose fehlt. Falscher Dünger mit einem hohen Stickstoffanteil fördert "weichen Wuchs". Die Rose kann Blüten nicht mehr so gut tragen und ist anfälliger für Schädlinge und Krankheiten.
Nicht mehr als dreimal Düngen: einmal beim Austrieb, beim Beginn der ersten Blüte und optional noch einmal im Spätsommer. Im Herbst entsteht durch Düngen frischer Wuchs, der frostempfindlicher ist.
Blattdünger auf Seetangbasis, Beinwell- oder Brennesseljauche machen Rosen widerstandsfähiger gegenüber Krankheiten.
Falsches Gießen ist ein häufiger Fehler bei Rosenliebhabern. So wird zur falschen Tageszeit, morgens gegossen. Was Krankheiten fördert, da Blätter maximal lange feucht bleiben. Häufig wird oberflächlich gegossen und das Wasser läuft ab, ohne die Wurzeln zu erreichen. Um das zu verhindern, legen Sie einen niedrigen kreisförmigen Erdwall mit einem Durchmesser von 60 cm um die Rose. So versickert Gieß- und Regenwasser direkt an den Wurzeln.
Um der neuen Rose den besten Start in Ihrem Garten zu garantieren, gilt es einiges zu beachten. Zuallererst den "Umzugsstress" abmildern. Wurzelnackte Rosen haben es leichter als Topfpflanzen. Sie dürfen nur nicht austrocknen. Bei Rosen im Topf sollten Sie den Ballen vor dem Einpflanzen gründlich einweichen und für eine Stunde in einen Eimer mit Wasser stellen.
Drei Anzeichen für gute Böden: er lässt sich leicht umgraben, ist nicht zu trocken und enthält reichlich Würmer und andere Kleintiere. Rosen sind eher anspruchslos. Halbwegs gute, durchlässige Böden kommen für robuste Sorten infrage. Wildrosen vertragen auch sandige Böden. Allerdings vertragen Rosen keine dauerhafte Nässe.
Der Standort darf auch nicht zu schattig sein. Vier bis sechs Stunden Sonne brauchen Rosen in der Wachstumsphase.
Extreme Temperaturen sind für Rosen nicht gut. Bei Minus 15 Grad sollten Topfrosen an einen geschützten Platz gestellt werden. Beetrosen können zum Überwintern mit Sackleinen oder speziellen Pflanzenhauben vor Kälte und Frost geschützt werden. Wildarten und Kartoffelrosen vertragen sogar minus 20 Grad.
Bei Bodenmüdigkeit ist die Erde ausgelaugt, weil zuvor schon eine Rose am selben Standort gepflanzt wurde. Zu viele Rosen oder andere Pflanzen konkurrieren um Nährstoffe und Wasser, wenn sie zu dicht gepflanzt werden. Stauden und Zweijährige entziehen dem Boden mit ihrem ausgedehnten Wurzelsystem Wasser und Nährstoffe, die den Rosen fehlen.
Nachbarpflanzen können bei starkem Wind oder Regen umfallen und auf jungen Rosenbüschen landen. Die Katzenminze ist dafür ein bekanntes Beispiel. Wählen Sie als Rosenbegleiter lieber niedrigere Stauden. Oder Sie stützen junge Rosen ein bis zwei Jahre ab. Dann kann sich die ältere Rose auch selbst behaupten.
Setzen Sie Rosen nicht als Lückenfüller für winterliche Staudenbeete. Die kräftigen Stauden verdrängen junge Rosen. Perfekte Rosenbegleiter: niedrige Bodendecker wie das Spanische Gänseblümchen, winterharte Storchschnäbel oder Nelken. Hohe, schmale Stauden oder sommerliche Zwiebelpflanzen passen perfekt zu eher rundlichen und unregelmäßigen Strauchrosen.
Die meisten Rosenschädlinge richten keinen großen Schaden an und bieten Vögeln und anderen Gartentieren Nahrung. So werden Blattläuse gerne von Marienkäfern gefressen, Sie sollten daher auf Pestizide zur Bekämpfung von Schädlingen verzichten. Entfernen Sie im Frühjahr lieber alte Triebe, auf denen Schädlinge und Krankheitserreger an den Rosen überwintert haben. Begraben Sie altes Laub unter einer Mulchschicht. Auch das beugt Neuinfektionen vor.
Hier die fünf häufigsten Rosenkrankheiten:
Im Gegensatz zu Beet- und Strauchrosen werden Rosen in Pflanzgefäßen nicht von Nachbarpflanzen bedrängt oder beschattet. Einziger Nachteil der "Topfrosen": der beengte Platz kann die Pflanzen unter Stress setzen und anfälliger für Krankheiten und Schädlinge machen.
Um eine Unterversorgung mit Nährstoffen und Wasser zu vermeiden, sollte das Pflanzgefäß mindestens 50 cm breit und hoch sein. Für Kletterrosen mindestens 60 cm. Wer Staunässe vermeiden will, sollte Pflanztöpfe auf Füße stellen. Dekorative "Potty Feet" verschönern zusätzlich den Garten.